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An der Feier zum 150-Jahr-Jubiläum der Feuerwehr Herisau stand ihre Pionierrolle im schweizerischen Feuerwehrwesen im Zentrum.
Der Grundstein für die heutige Feuerwehr Herisau wurde am 18. Januar 1861 mit der Bildung des Turner-Rettungs-Korps gelegt. Die Turnerbewegung mit ihrem militärischen Schneid, die damals einen mächtigen Aufschwung erlebte, sah ein Betätigungsfeld für die Verbesserung des damaligen Rettungs- und Löschwesens.
Das noch junge Rettungs-Korps organisierte 1869 das erste Schweizerische Feuerwehrfest in Herisau und dessen Obmann Daniel Oertly regte bei den anwesenden Feuerwehrkorps die Gründung des Schweizerischen Feuerwehrvereins (SFV) an. Von der Gründung im Jahr 1870 an bis 1929 war das Rettungs-Korps Herisau (RC) stets mit einem Aktiven oder ehemaligen Mitglied im Zentralkomitee des SFV vertreten. Diese und die zahlreichen weitere Entwicklungsschritte der Feuerwehr Herisau wurde vom gegenwärtigen Kommandanten Roger Schläpfer in einer umfassenden Festschrift festgehalten.
Jubiläumsreden und Grussworte
Der Präsident des Organisationskomitees und des Feuerwehrvereins Beat Metzger konnte am Jubiläumsfest vom 8. Januar 2011 über 320 Gäste begrüssen. Diese setzten sich aus Vertretern der Politik, Verbänden, Partnerorganisationen, Nachbarfeuerwehren sowie den Aktiven der Feuerwehr und den Mitgliedern der „Alten Garde“ mit ihren Partnerinnen zusammen.
Es folgten kurzweilige Reden von Regierungsrat und Assekuranzvorsteher Hans Diem und Gemeindepräsident Paul Signer. Dieser rechnete im Vergleich mit dem Mannschaftsbestand von 1884 vor, dass der Feuerwehrangehörige heutzutage die Arbeit von damals über 18 Mann leisten muss und deshalb mehr als nur ein „Siebesiech“ sein muss.
Laurent Wehrli, der Zentralpräsident des Schweizerischen Feuerwehr-Verbands, gratulierte seinen Kameraden zum Jubiläum. Er betonte die wichtige Rolle, die die Feuerwehr Herisau in der Geschichte des schweizerischen Feuerwehrwesens gespielt hat. Mit seiner Präsenz und der Anwesenheit von Zentralvorstandsmitglied Josef Signer wurde dieser Rolle würdig Rechnung getragen. Der Präsident des 1871 ebenfalls auf Initiative des RC Herisau gegründeten Appenzellischen Feuerwehrverbandes Walter Hasenfratz, schenkte der Feuerwehr Herisau „eine Zeit“, in Form einer geschnitzten Holzuhr.
Unterhaltung und Pflege der Kameradschaft
Der Verlauf des Abends bestimmte ein mehrgängiges Menü, welches von einigen Programmpunkten aufgelockert wurde. Eine Präsentation zeigte ältere Feuerwehrbilder sowie Schadensobjekten und die betreffenden Häuser in ihrem heutigen Zustand. Das einzige wohl auf Anhieb erkennbare Gebäude war das 1888 eingeweihte und heute noch genutzte Feuerwehrhaus. Dieses muss noch für rund 2 Jahre seinen Dienst versehen, bis ein Neubau bezogen werden kann.
Eine lustige Gruppe des Rettungskorps Appenzell exerzierte eine Leiterstellung wie anno dazumal. Die Delegation brachte eine Handschiebeleiter zurück, die sie 1910 nach dem Brand ihres Feuerwehrlokals von den Herisauer Kameraden zur Verfügung erhalten haben. Die Tambourengruppe Oberegg begeisterte die Gäste mit rhythmischen Einlagen, ohne überhaupt eine Trommel mitgenommen zu haben. Mit dem Dank des Kommandanten der Verteilung der Festschrift und eines Jubiläumsbadetuchs ging der offizielle Teil zu Ende. Mit einer langen Nacht des gemütlichen Beisammenseins und der Pflege der Kameradschaft klang das Jubiläum aus.(SL)
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